Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, Verbesserung im Vergleich zu vor der Pandemie
»Sachsen ist und bleibt ein sicheres Bundesland«, machte Innenminister Armin Schuster heute bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik deutlich. Er unterstrich, genauso wie LKA-Präsidentin Sonja Penzel: »Damit das so bleibt, leisten unsere Polizistinnen und Polizisten täglich ihr Bestes – dafür gebührt ihnen unser aller Dank.« Mit Blick auf die aktuellen Zahlen sagt der Staatsminister: »2022 wurden im Freistaat Sachsen 8,4 Prozent mehr Straftaten erfasst als im Vorjahr. Das war so auch zu erwarten. Deshalb ist der Vergleich zu 2019, dem letzten Nicht-Corona-Jahr, von höherer Aussagekraft. Demgegenüber sind unsere Zahlen um 4.484 Straftaten gesunken, liegen also 1,7 Prozent tiefer. Ohne etwa die hohe Zahl von aufenthaltsrechtlichen Verstößen beim Grenzübertritt als Folge der Migrationskrise sind es sogar 5,5 Prozent weniger. Parallel dazu ist die Aufklärungsquote im Vergleich zu 2019 um 2,2 Prozent gestiegen, auf 58,4. Insgesamt befindet sich die Kriminalität im Freistaat seit fünf Jahren auf einem weiterhin niedrigen Stand.« Schuster weiter: »Der Anstieg im Vergleich zu 2021 ist auf mehrere Sondereffekte zurückzuführen. So nahmen einerseits die durch den hohen Migrationsdruck erzeugten illegalen Einreisen und andererseits die zahlreichen Verstöße gegen das Versammlungsgesetz in Folge der anhaltenden Demonstrations- und Versammlungslagen zu den Themen Pandemie, russischer Angriffskrieg und mögliche Energiekrise zu.«
Tatverdächtige insgesamt: Die sächsische Polizei ermittelte im vergangenen Jahr 87.215 Tatverdächtige (ohne ausländerrechtliche Verstöße), das waren ca. fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger (19.905) lag bei rund 23 Prozent und ist damit leicht gestiegen. 7.157 der nichtdeutschen Tatverdächtigen waren Zuwanderer (Asylbewerber, geduldete Ausländer, Kontingentsflüchtlinge, unerlaubt aufhältige Personen, international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte). Rund 20 Prozent aller Tatverdächtigen waren unter 21 Jahren alt. Die Anzahl der nichterwachsenen Tatverdächtigen ist insgesamt um mehr als 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Straftaten durch Zuwanderer: Zuwanderer verübten im vergangenen Jahr vier Prozent weniger Straftaten. Es wurden insgesamt 14.064 Fälle (ohne ausländerrechtliche Delikte) erfasst (2021: 14.594 Fälle). Hierbei bildeten Ladendiebstähle (2.616), Körperverletzungen (2.219) und Beförderungserschleichungen (1.516) den Schwerpunkt. Der Gesamtanteil der Zuwanderer an allen erfassten Tatverdächtigen lag 2022, wie im Vorjahr, weiter bei rund acht Prozent.
Rund 38 Prozent aller durch Zuwanderer begangenen Straftaten wurden durch mehrfach/intensiv tatverdächtige Zuwanderer (MITA) verübt. Diese machen einen Anteil von 1,5 Prozent aller Zuwanderer aus. Im vergangenen Jahr haben 1.127 MITA insgesamt 5.350 Straftaten begangen. Besonders häufig wurden Staatsangehörige aus Tunesien, Syrien, Libyen und Georgien als MITA ermittelt.
Innenminister Schuster: »Die täterorientierte Bearbeitung in Sachsen ist ein erfolgreiches Modell. Im vergangenen Jahr konnten 249 MITA inhaftiert werden bzw. waren zur Verhaftung ausgeschrieben. Hier gelangen uns auch – trotz der zeitweisen Aussetzung – 41 Abschiebungen.«