Welche Hilfs- und Präventionsangebote gibt es zu diesem Bereich der Kriminalität in Sachsen?
Die Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, von Zwangsprostitution und für Betroffene von Zwangsverheiratung (KOBRAnet), gefördert über die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung zur Förderung der Chancengleichheit und zur Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt (Richtlinie zur Förderung der Chancengleichheit vom 17. Juli 2020) ist bezüglich der Thematik „Loverboy-Methode" in folgenden Bereichen tätig:
- Beratung und ggf. auch längerfristige Betreuung von betroffenen Personen,
- Beratung von Eltern betroffener Personen,
- Fortbildungs - und Präventionsveranstaltungen.
KOBRAnet hat 2019 ein Konzept zur Durchführung von Workshops in sächsischen Schulen entwickelt und erste Erfahrungen wurden gesammelt. Eine Intensivierung des Angebots war und ist im laufenden Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich und ist nunmehr für 2021 vorgesehen. Weitere geplante Vorhaben sind ein Präventionsflyer für Schüler/innen sowie eine Fortbildungsveranstaltung für Schulsozialarbeiter/innen.
Die Broschüre „Opferhilfe“ des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung informiert sowohl allgemein über Hilfeeinrichtungen für Opfer von Straftaten als auch speziell über Beratungsstellen und Notrufe bei sexueller Gewalt. Sie kann beim Broschürenversand der Staatsregierung als Download bezogen werden.
Darüber hinaus bieten der AIDS-Hilfe Leipzig e. V. und das Institut für soziale und kulturelle Bildung e. V. in Chemnitz jeweils stationäre und aufsuchende Beratungsangebote für Prostituierte an.
Die Polizei Sachsen verweist bei Bedarf auf die Aufklärungsangebote des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), des Bundeskriminalamtes (BKA) sowie spezialisierter Beratungsstellen aus dem Bundesgebiet:
Das Bundeskriminalamt nutzt die sozialen Medien, wie beispielsweise Facebook und Youtube, um potentielle Opfer, deren Angehörige und Freunde über diese Tatbegehungsweise aufzuklären.
Der Präventionsanbieter PETZE Kiel bietet einen Informationsflyer für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Fachkräfte und Mädchen bzw. junge Frauen zum Kriminalitätsphänomen sowie zu Hilfsmöglichkeiten an.
In der kostenfreien Broschüre „Polizeilicher Opferschutz. Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene von Straftaten“ der Polizei Sachsen finden Betroffene verschiedene Beratungseinrichtungen, wie beispielsweise die bereits genannte auf die Thematik „Menschenhandel“ ausgerichtete sächsische Fachberatungsstelle KOBRAnet.