30 Jahre Gemeinsames Giftinformationszentrum
Am 1. Januar 1994 gründeten Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als kollektiven Giftnotruf der beteiligten Länder das Gemeinsame Giftinformationszentrum. Angegliedert ist der telefonische Auskunftsdienst an das Helios-Klinikum in Erfurt. Dort findet heute anlässlich des 30-jährigen Jubiläums eine Fachtagung für die deutschsprachigen Giftinformationszentren statt.
»In Momenten, in denen von einer auf die andere Minute ein Leben auf dem Spiel steht, bewahren die Expertinnen und Experten des GGIZ Ruhe, geben Rat und begleiten am Telefon in Not geratenen Menschen. Dieses Gemeinschaftswerk ist Lebensretter, ein Leuchtturm im Gesundheitswesen und ein Erfolgsmodell. Herzlichen Glückwunsch und weiter so«, gratuliert Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping.
Insgesamt wurden seit der Gründung im Jahr 1994 etwa 566.000 Anfragen bearbeitet. Von rund 5.000 Beratungen im Jahr 1994 hat sich die Zahl auf rund 28.300 Beratungen im Jahr 2022 mehr als verfünffacht.
Der Giftnotruf richtet sich insbesondere an Ärztinnen und Ärzte, Rettungsdienste, Bürgerinnen und Bürger. Aber auch Tierärztinnen und Tierärzte sowie private Tierhalterinnen und Tierhalter werden mit ihren Fragen beraten, wenn Vergiftungsverdacht bei Haus- und Nutztieren besteht.
Das hochqualifizierte Team aus Apothekerinnen, Ärztinnen und Ärzten unterstützt bei der Risikoeinschätzung und Behandlung von Vergiftungen durch eine Vielzahl von Substanzen – seien es Arzneimittel, Chemikalien oder Naturstoffe wie Pflanzen und Pilze.
Durch die begleitende Auswertung und Nachverfolgung von Vergiftungsfällen trägt das Giftinformationszentrum darüber hinaus entscheidend zur Prävention und Verbesserung der Behandlung von Vergiftungen bei. So werden nicht nur in Notlagen Leben gerettet, sondern auch langfristig wichtige Erkenntnisse gewonnen, die dem gesamten Gesundheitswesen zugutekommen.
Das Gemeinsame Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist rund um die Uhr erreichbar unter: 0361 – 730730. Für medizinische Laien ist die Beratung kostenfrei.