Arztpraxis

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die Digitalisierung in Arztpraxen und Krankenhäusern schreitet voran, wenn auch nur langsam. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom und des Hartmannbundes unter mehr als 500 Medizinern bieten inzwischen 17% der niedergelassenen Ärzte Video-Sprechstunden an; 11% davon haben während der Corona-Pandemie damit begonnen. Weitere 40% können sich dies für die Zukunft vorstellen. Bei den Klinikärzten sind sogar drei Viertel (73%) bereit, Videosprechstunden anzubieten; 4% tun dies im Zuge der Pandemie. Die Befragung habe auch gezeigt, dass jeder zweite Arzt Medikationspläne überwiegend digital ausstellt und dass eine digitale Patientenakte bei 66% im Einsatz sein, während 31% die Patientenunterlagen in der Papierversion aufbewahren. Jeder vierte Mediziner will künftig digitale Gesundheitsanwendungen (Apps auf Rezept) verordnen; 2% hätten dies bereits getan, 28% würden dies kategorisch ausschließen. Nach wie vor ist das Telefon wichtigstes Medium im Austausch mit Patienten (77%), Apotheken (61%) und anderen Praxen (53%). Jeder fünfte Arzt (19%) kontaktiert Arztpraxen überwiegend per Briefpost, 22% nutzen das Fax. Nur jeder zwanzigste Arzt kommuniziert überwiegend per E-Mail. Laut Befragung sehen 86% der Klinikärzte in erster Linie Chancen für das Gesundheitswesen – 10% halten sie für ein Risiko. Bei den Niedergelassenen betonen lediglich 53% die Chancen, 39% sehen vor allem Risiken. Vor allem Frauen und jüngere Mediziner verstehen die Digitalisierung generell als Chance.

Quelle: MDK forum Heft 01/2021, S. 4