Preis für gesundheitsbezogene Selbsthilfe

Auch in diesem Jahr haben die sächsischen Ersatzkassen einen Selbsthilfepreis ausgelobt. Geehrt wurden acht Gruppen und Einzelpersönlichkeiten. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde zum neunten Mal verliehen. Mit dem Preis würdigen die Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) das herausragende Engagement der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe und fördern Initiativen, die zum Nachahmen anregen.

Leider musste die Preisverleihung, bei der Daniela Kuge eigentlich die Laudatio gehalten hätte, coronabedingt entfallen. Trotzdem möchte Daniela Kuge ihre Glückwünsche ausrichten. Deshalb wird die geplante Rede an dieser Stelle schriftlich veröffentlicht.

Daniela Kuge:

"Ich habe heute die Ehre eine Selbsthilfegruppe aus meinem Wahlkreis zu ehren, was mir natürlich eine besondere Freude ist.
In der Jury-Sitzung haben wir uns entschieden, den 3. Preis an die Selbsthilfegruppe Morbus Bechterew Meißen zu vergeben!

Morbus Bechterew ist eine chronisch rheumatische Erkrankung. Das Ziel der Gruppe ist es, den Alltag damit zu bewältigen und Berufs- oder gar Erwerbsunfähigkeit zu vermeiden.
Die Basis der Gruppenarbeit sind die wöchentlichen Treffen zum Sport. Unterstützt werden sie dabei von zwei speziell geschulten Therapeuten, die selbst auch Teile der Gruppe sind. Für abwechslungsreiche Bewegungseinheiten im Trockenen als auch im Wasser wurden in der Vergangenheit unterschiedliche Sportgeräte angeschafft.

Was mir besonders gut gefällt, ist, dass sie das soziale Umfeld der Betroffenen einbeziehen, also Partner und Kinder. Denn sie sind zwangsläufig auch betroffen. Und miteinander lässt sich Vieles leichter tragen. Frau Fiksel, die Gruppensprecherin, sagte „Das Schönste ist das Zusammensein.“

Die Gruppe unternimmt über das Jahr verteilt viel gemeinsam. Diese Aktivitäten werden basisdemokratisch in der Mitgliederversammlung vorgeschlagen, beraten und geplant. Beinah schon Tradition ist die jährliche Gruppenfahrt mit Wanderungen und Therapien. Dabei zieht es sie nicht in die Ferne – die Reiseziele liegen in Sachsen, Thüringen oder Brandenburg.

Weitere gemeinsame Aktivitäten sind das Bogenschießen oder die Jahresabschlussfeier, zusammen mit den Angehörigen und Wichtelgeschenken. Damit aber nicht genug: Sie treffen sich für gemeinsame Museums- und Theaterbesuche, Familienausflüge, Minigolf, Wochenendtreffen mit anderen Selbsthilfegruppen oder zur Ernährungsberatung.

All dies wäre nicht möglich ohne das große ehrenamtliche und persönliche Engagement der Vorstands- und Gruppenmitglieder. Von einst 6 Gründungsmitgliedern hat sich die Gruppe auf mittlerweile 48 Mitglieder aus der Region Meißen, Großenhain und Riesa erweitert. Und, meine sehr verehrten Damen und Herren, dieses Engagement währt nun schon 20 Jahre! Zu diesem Jubiläum und zum 3. Preis beim Selbsthilfepreis der Ersatzkassen gratuliere ich Ihnen ganz herzlich!

Für die Zukunft der Gruppe wünsche ich weiterhin Kraft und viel Freude miteinander. Und ich halte die Daumen, dass sie die für dieses Frühjahr geplante Reise nach Bad Gastein mit Besuch des Heilstollens, dem „Goldstandard“, wie Frau Fiksel im Gespräch erklärte, bald nachholen können."