Gewalt

Faires Miteinander von gefährdeten Mitmenschen jetzt noch wichtiger – Schutz vor häuslicher Gewalt insbesondere in Krisensituationen stärken

Faires Miteinander von gefährdeten Mitmenschen jetzt noch wichtiger – Schutz vor häuslicher Gewalt insbesondere in Krisensituationen stärken

Die enormen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie können Familien stark treffen. Der Wegfall von Betreuungs- und Freizeitmöglichkeiten, die Ausgangsbeschränkungen und die Unsicherheit mit Blick auf die Arbeitsplätze und die persönliche wirtschaftliche Situation erhöhen auch das Risiko von innerfamilialen Konflikten und von Partnerschaftsgewalt. Dies könnte dazu führen, dass Hilfegesuche in den nächsten Wochen und Monaten zunehmen.

Die sächsischen Frauenschutzeinrichtungen und die Männerschutzwohnungen bleiben geöffnet und nehmen schutzbedürftige Menschen auf. Lediglich das Frauenschutzhaus Bautzen nimmt wegen eines Corona-Falls und das Autonome Frauenhaus Leipzig aus Kapazitätsgründen keine weiteren Personen auf. Hilfesuchende Frauen aus dem Landkreis Bautzen sowie der Stadt Leipzig werden in die umliegenden Einrichtungen vermittelt. Auch Beratungen im Fall häuslicher Gewalt sind weiter möglich. Die Kontaktaufnahme sollte zuerst telefonisch erfolgen.

Um seelische Not und Gewalt zu vermeiden, ist gegenseitige Unterstützung nötig. Vorrangig gilt es, diejenigen zu schützen, die am meisten Schutz brauchen, und diejenigen zu unterstützen, die besonders gefordert sind von dieser Situation. Auch in Zeiten der notwendigen Einschränkung der Bewegungsfreiheit gibt es vielfältige Möglichkeiten, Solidarität zwischen Menschen zu zeigen.

Das Antidiskriminierungsbüro Sachsen ist auch derzeit telefonisch und per E-Mail erreichbar. Nähere Informationen und die Kontaktdaten sind unter www.adb-sachsen.de abrufbar.

Die Kontaktdaten zu den sächsischen Schutzeinrichtungen und Beratungsstellen bei häuslicher Gewalt sind unter www.gewaltfreies-zuhause.de sowie in Bezug auf Männerschutzeinrichtungen unter www.gib-dich-nicht-geschlagen.de/beratungsstellen veröffentlicht.

Bundesweit arbeitende Hilfetelefone sind wie folgt erreichbar:

1. Das bundesweite Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«: 0800-01 16 016 (Beratung rund um die Uhr in 17 Sprachen, Online-Beratung, Beratung in Gebärdensprache – hier erhalten Sie auch die Informationen und Kontakte zu den Beratungs- und Schutzeinrichtungen in Ihrer Region)

2. Hilfetelefon »Schwangere in Not«: 0800-40 40 020

3. Elterntelefon: 0800-11 10 550

4. »Nummer gegen Kummer« für Kinder und Jugendliche: 116 111

5. Pflegetelefon: 030-20 17 9131